Hilti AG, Zweigniederlassung Thüringen

Kreativität fördert Innovation und Differenzierung

Hilti investiert drei Monate der Lehrzeit jedes Lehrlings in die Kreativ-Ausbildung. In der dafür gegründeten Kreativwerkstatt Fablab haben die Lehrlinge die Möglichkeit, eigene Ideen auszuprobieren, an Projekten zu tüfteln, Lösungen zu finden und mit ihnen zu experimentieren. Das reicht von der Selbstmontage von Robotern, um deren Anwendung und Bauweise zu erlernen, bis hin zur Umsetzung konkreter Ideen, die die Arbeit von Mitarbeitenden im Unternehmen erleichtern oder effizienter machen.

Zu Beginn der Ausbildungsphase lernen die Lehrlinge Kreativitätstechniken kennen, die sie in den Praxisprojekten einsetzen können. Die Lehrlinge bauen Prototypen und Modelle aus Pappe, Holzplatten und unterschiedlichen Materialien und lernen, Probleme einmal ganz anders anzugehen. Sie lernen neue Technologien kennen, indem sie mit verschiedenen Rapid-Prototyping-Geräten wie 3D-Druckern, Laserschneidern, Gravierern und 3D-Stiften arbeiten. Gleichzeitig lernen die Lehrlinge, wie ein Projekt organisiert wird und am besten geplant werden kann. Die Lehrlinge vergrößern ihr Netzwerk, in dem sie sich mit Abteilungsverantwortlichen und Mitarbeitenden zu Problemstellungen austauschen. Sie lernen selbständig Entscheidungen zu treffen sowie Ergebnisse zu dokumentieren und zu präsentieren. Das Ziel des Programmes sind aber nicht fertige Prototypen. Die erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen sollen den Lehrlingen vor allem helfen, ihre Stärken kennenzulernen und sie auf die beruflichen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Außerdem sollen Lehrlinge den Mut finden, Neues zu schaffen, und nicht Angst vor Fehlern oder dem Scheitern zu haben.

„Durch das Schaffen von Freiräumen und das Entgegenbringen von Vertrauen hat sich Kreativität entwickelt, die über die fachlichen Kenntnisse der Ausbilder hinausreicht.“
Daniel Bitschnau, Leiter Berufsausbildung Hilti Thüringen

Was lernen die Lehrlinge in diesem Projekt?

  • Unterschiedliche Methoden und Techniken für kreatives Denken und Handeln
  • Anwendung von Kreativitätstechniken in Praxisprojekten
  • Arbeiten mit neuen Technologien
  • Verantwortung übernehmen, Probleme erkennen und kreative Lösungen dafür finden
  • Persönlichkeitsentwicklung: Selbständigkeit, Mut, eigene Stärken erkennen
  • aus Rückschlägen lernen und diese als Chance sehen
  • Projektmanagement, dokumentieren und präsentieren
„Durch das Fablab habe ich den Mut, eigene Ideen auszuprobieren, ohne dabei Angst vor dem Scheitern zu haben.“
Rafael Dohnal, Lehrling Maschinenbautechnik, 4. Lehrjahr

Was waren die größten Herausforderungen?

  • Zeitlicher Einsatz – ein großes Projekt entsteht nicht von heute auf morgen
  • Zustimmung/Unterstützung und Einverständnis von leitenden Positionen im Unternehmen
  • Bereitstellung von Budget für Flächen, Ausstattung, Einrichtung, Personal, etc.
  • Greifbar machen des Mehrwerts der Fablab-Tätigkeiten
  • Verständnis und Vertrauen von Mitarbeitenden und Führungskräften gewinnen

Was können Sie anderen Lehrbetrieben empfehlen, die ein ähnliches Projekt umsetzen möchten?

  • Personalressourcen und Knowhow:
    Aufbau und Betreuung durch eine einschlägig ausgebildete Person, die für diese Tätigkeit bereitgestellt wird.
  • Transparenz & Offenheit:
    Vernetzung mit Abteilungsverantwortlichen und Einbezug von Mitarbeitenden aller Bereiche von Anfang an, um Verständnis und Akzeptanz zu fördern.
  • Step by step:
    Mit kleineren Projekten beginnen, deren Verbesserungen Mitarbeitenden in produktiven Bereichen zu Gute kommen, in dem zum Beispiel Tätigkeiten erleichtert oder Arbeitsplätze oder Arbeitsabläufe verbessert werden.
  • Synergien nutzen:
    Austausch und Vernetzung mit externen Fablabs, z. B. in Universitäten

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